Andalusisches Dorf an der Costa Blanca
Seit meinem ersten Besuch in Altea bin ich verzaubert von dem kleinen Ort. Mit seinen weißen Häusern und bunten Blüten überall sieht es aus wie eine typisch andalusische Stadt im Süden von Spanien. Doch hier an der Costa Blanca ist es die Künstleroase und ein bemerkenswertes Gegenteil zu Benidorm. In Altea gibt es direkt in der Altstadt kleine Galerien und Boutiquen und viele Besitzer sind Ausländer, die dem Ort nie wieder den Rücken kehren wollten.

Vom Fischerdorf zum Tourismus
Altea besteht aus zwei Hauptzonen, der Altstadt Casco Antiguo und dem Bereich am Meer. Ursprünglich lebten dort die Fischer, mit der Zeit kamen, besonders in den letzten 20-30 Jahren, viele neue Apartments sowie ein Sporthafen hinzu. Die Bevölkerung ist seit 1960 unglaublich gewachsen und viele Ausländer aus Skandinavien oder den Niederlanden haben hier ihr zweites Zuhause gefunden. Mittlerweile ist die Haupteinnahmequelle von Altea der Tourismus.
Direkt an der Strandpromenade befinden sich viele Restaurants, von Snacks über normale spanische Küche bis hin zu der gehobenen Preisklasse ist alles dabei. Abends flaniert man an der Promenade, um gesehen zu werden. Der Kleidungsstil spiegelt die Schönheit des Ortes wider. Tagsüber hat man vom Strand einen wundervollen Blick auf den Peñón de Ifach in Calpe und auf die Gebirgskette Sierra Helada. Da der Strand aus Kieselsteinen besteht, finde ich ihn persönlich nicht so ansprechend. In beiden Richtungen gibt es aber auch Strandbars und der Strand ist deutlich weniger besucht als die meisten anderen an der Küste. Altea geht am Strand Richtung Süden nahtlos in Albir über, einem kleinen Ort, der zu Alfaz del Pi gehört. Die Restaurants sind immer gut besucht und man genießt die Mittelmeeratmosphäre.
Casco Antiguo – die Altstadt mit ihren weißen Häusern

Die Altstadt ist schon von weitem sichtbar, denn die blaue Kuppel der Nuestra Señora del Consuelo (Titelbild) überragt alles in der Umgebung. Altea bedeutet viele Treppen, denn der schönste Platz des Ortes liegt direkt vor der Kirche. Natürlich ist es hier auch touristisch, aber man entdeckt fast jedes Wochenende Taufen oder Hochzeiten in der Kirche und typisch spanische Läden begleiten einen bei dem „Aufstieg“. Der gesamte Bereich der Altstadt ist fast eine Fußgängerzone, nur Anwohner trauen sich in den engen Gassen zu fahren. Kleine Hauseingänge lassen einen neugierig werden, wie die Wohnungen wohl aussehen mögen und die weißen Häuser sind einfach wunderschön.

Durch die Stufen sind viele Bereiche völlig frei von Autos. Überall in der Altstadt hat Altea kleine Terrassen, entweder Restaurants oder freie Plätze, von denen man das Meer sehen kann, entweder bis nach Calpe oder in Richtung der Hochhausbauten in Benidorm. Der Ausblick ist traumhaft! Von der Kirche im Stadtkern laufen zwei Gassen mit Boutiquen ab, die sehr zu empfehlen sind. Hier gibt es kleine Kunstwerke (einige erschwinglich, andere hochpreisig), schöne, selbst gestaltete Postkarten und handgefertigte Souvenirs. Insgesamt ist Altea nicht zu groß, sodass man an einem halben Tag das meiste entdecken kann.
Neu zu entdeckende Ortsteile
Neu kennengelernt habe ich in diesem Sommer einen weiteren, ruhigen Teil von Altea. Die Touristeninformation bietet sehr liebevoll gestaltete Touren durch alle Ortsteile an, sodass ich neben dem Strand Richtung Altea nach einigen Wegen im nirgendwo auch kleine Ermitas entdeckt habe. Wie alle Orte an der Costa Blanca (oder sogar in ganz Spanien) lieben die Einwohner ihre fiestas. Der ganze Sommer wirkt wie ein Aneinanderreihen von wichtigen Feiertagen – Nationalheilige, Stadtheilige, Fiestas Patronales usw. Wer da, so wie ich, Vollzeit arbeitet, verpasst das meiste – als Urlaubsausflug lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Veranstaltungen.

Altea zieht sich noch deutlich weiter ins Innere und in den Norden, wo dann urbanizaciones anschließen, Wohnanlagen mit den tollsten Häusern. Am bekanntesten ist wahrscheinlich Altea Hills, dort soll auch Julio Iglesias mal gewohnt haben…
Die Strände eignen sich gut zum Schnorcheln, hier besonders die Strände weiter im Norden. Die Region ist durch Vulkane geprägt, die jetzt natürlich nicht mehr ausbrechen. Aber die Unterwasserwelt soll sich deutlich von den Stränden im Süden unterscheiden. Mir wurden zum Schnorcheln bisher Cap Negret und Playa l’Olla empfohlen.
Altea ist hier in der Gegend mein Lieblingsort und ich würde gerne irgendwann dort wohnen. Natürlich ist die Altstadt zum Leben etwas unpraktisch, ohne Auto, Parkplatz und Supermärkte, aber sie ist wunderschön und man fühlt sich immer wie im Urlaub.
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